Um nachhaltige und wertvolle Lebensräume für die unterschiedlichsten Tiergruppen zu schaffen, werden bereits bei der architektonischen Planung die Bedürfnisse der jeweiligen Tierarten berücksichtigt. Animal Aided Design konzentriert sich nicht nur auf den Grünraum um ein Gebäude herum, sondern aktiviert das Gebäude selbst, um Tieren nützliche Strukturen anzubieten. Unten sind einige bautechnische Punkte aufgeführt.
Beim Projekt FELZ ZWEI in Zürich, nahe dem Farbhof, haben wir mehrere Fördermassnahmen umgesetzt. Diese wurden bereits bei der Planung berücksichtigt, ästhetisch in die Architektur integriert und kurze Zeit später von Tieren angenommen.
Rund um das Gebäude herum besticht der Sockel des Gebäudes durch eine Natursteinmauer, die unzählige Spalten und Nischen aufweist. In diesen Nischen können Tiere (z.B. Eidechsen, Spinnen, Käfer, Wespen, Wildbienen, Schnecken, u.v.m.) sich verstecken, ihre Brut aufziehen, Futter suchen usw.
In alle Himmelsrichtungen blickend wurden in der Fassade Nistkästen für Vogelarten wie zum Beispiel den Mauersegler, den Spatz, den Hausrotschwanz, grosse und kleine Meisenarten, Alpensegler und Dohlen integriert. Ebenso wurden Sommerquartiere für Fledermäuse erstellt, und sogar wurde der Zugang zu einem versteckten Raum im Inneren des Gebäudes ermöglicht.
Für Nahrung und als Versteckmöglichkeit gelten die topf- und bodengebundenen vertikalen Gebäudebegrünungen. Diese funktionieren sowohl als Sichtschutz auf den Balkonen, bieten zugleich Früchte für Vögel und ein Blütenangebot für diverse Insektenarten.
Jährlich fallen unzählige Vögel durch die Kollision mit spiegelnden Flächen zum Opfer. Die Verglasung des Treppenhauses der Girhaldenstrasse 20 wurde komplett mit einem für Vögel sichtbaren Muster (BIRDprotect) versehen. Somit ist für die Vögel klar erkennbar, dass die Fläche nicht durchflogen werden kann.
Ebenso wurde bewusst darauf geachtet, dass möglichst wenige Barrieren entstehen, die zum Beispiel Igeln den Weg versperren oder sie sogar in eine Sackgasse führen. Lichtschächte wurden mit engmaschigem Gitter abgedeckt oder mit einer Ausstiegshilfe versehen. Auf Aussenbeleuchtung wurde bewusst verzichtet, da die Lichtquellen auf öffentlichem Grund den Eingangsbereich ausreichend ausleuchten. Die Beleuchtung stört dämmerungs- und nachtaktive Tierarten. Deshalb soll die Beleuchtung auf ein Minimum beschränkt und zielgerichtet mit warmweissem Licht geplant werden.